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Doula – die 1:1 Geburtsbegleiterin

Im Zusammenhang von Schwangerschaft & Geburt trifft man immer öfters auf den Begriff «Doula» [ausgesprochen ‘Dula’]. Eine Doula ist eine nicht-medizinische Geburtshelferin und begleitet die schwangere Frau und deren Partner*in während der der gesamten Zeit der Schwangerschaft, der Geburt und des Wochenbetts; manchmal begleitet sie aber auch nur eine explizite Phase (z.B. nur Wochenbettzeit) – je nach Wunsch der schwangeren Frau. Das Spektrum der Angebote einer Doula ist gross, da jede Begleiterin ganz unterschiedliche Ausbildungen und Spezialisierungen mit sich bringt. Aber alle Angebote haben eines gemeinsam, nämlich den Fokus auf die individuellen Bedürfnisse einer werdenden Mama.

Ziel ist es, die Frau so zu unterstützen, dass sie sich emotional und seelisch «sicher» fühlt. Konkret heisst dies, dass die schwangere Frau mit der Doula gemeinsam über Ängste und Wünsche spricht, dass sie mit ihr konkrete Geburtspläne erarbeitet, Körperübungen und Atemtechniken lernt und dabei ein gutes, stabiles Vertrauensverhältnis zwischen Doula und der Frau / dem Paar aufgebaut wird. Auch der Wissenstransfer zu Rechten und Pflichten bezüglich der Geburt ist ein Kernelement einer Doula, damit die Frau selbstbestimmte und passende Entscheidungen für sich treffen kann. Die Geburtsbegleitung einer Doula ersetzt aber niemals die medizinische Fachkompetenz einer Hebamme oder sonst einer ärztlichen Fachperson.

Obwohl das Schweizer Gesundheitswesen und die akademisch geschulten Fachpersonen zu den besten der Welt gehören (Statista 20231), nimmt die Nachfrage nach einer Geburtsbegleitung mit einer Doula kontinuierlich zu. Die Gründe dafür sind vielfältig; können aber hauptsächlich damit zusammengefasst werden, dass der emotionale Aspekt der Frau zu kurz kommt.

Geburt ist keine Krankheit; die Geburt ist in den meisten Fällen vor allem ein physiologischer und kein pathologischer Prozess. Dennoch finden rund 97% der Geburten in der Schweiz in Krankenhäusern statt (Bundesamt für Statistik2). Dieser klinische Geburtsraum entspricht jedoch oft nicht den Gegebenheiten, die eine ungestörter, natürlicher Geburtsverlauf im Wesentlichen benötigen würde. Die Geburt in einer Klinik löst im vegetativen Nervensystem des weiblichen Körpers Stress aus: Helle Räume, unbekannte Gerüche und Geräusche, ein Bett in der Mitte des Raumes, fremdes und wechselndes Personal, Zeitdruck und Vorgaben. Die Frau benötigt für den natürliche Geburtsprozess jedoch vor allem eines: Ruhe und emotionale Sicherheit. Nebst dem körperlichen Prozess ist die menschliche Geburt zugleich auch eine essenzielle, tiefgreifende und transformative Erfahrung auf der persönlichen Ebene der gebärenden Frau (Pubmed, Olza et al., 20203). Und diesem Fakt wird in vielen klinischen Settings zu wenig Bedeutung beigemessen, was viele Frauen auf eine eher schwierige Empfindung bezüglich ihres Geburtserlebnisses zurückblicken lässt (Umfrage Berner Fachhochschule4).

Und da knüpfen die Benefits einer unabhängigen Geburtsbegleiterin an: Die Doula kennt die Bedürfnisse und die Persönlichkeit der Frau, steht den ganzen Geburtsprozess über an ihrer Seite – auch bei Schichtwechsel oder allfälligem Wechsel des Geburtsortes ist sie anwesend und sorgt für emotionale Stabilität, Nähe und Vertrauen. Die Vorteile sind wesentlich und sind wissenschaftlich belegt. Die aktuellste Studie über «Kontinuierliche Unterstützung für Frauen während der Geburt» der Cochrane Collaboration5 wurde mit über 15’000 Frauen in 17 Ländern durchgeführt. Die Gebärenden mit einer Doula an ihrer Seite hatten:

  • 50% weniger Risiko, per Kaiserschnitt zu gebären;
  • 41% weniger Risiko, mit Saugglocke oder Zange zu gebären;
  • 28% weniger Risiko, irgendein Schmerzmittel oder eine Anästhesie zu erhalten; die Nachfrage nach PDA sank sogar um 60%)
  • 25% kürzere Geburtsdauer
  • 33% weniger Risiko, unzufrieden zu sein oder ihre Geburtserfahrung negativ zu beurteilen.
  • Zudem hatten Neugeborene seltener tiefe APGAR-Werte nach 5 Min. Trotz der vielen Vorteile für die Frau und das Paar sind die Dienste einer Doula bis auf Weiteres nicht Krankenkassen anerkannt und müssen somit von der Frau oder dem Elternpaar selbst bezahlt werden. Eine entsprechende Anfrage wurde im September 2021 vom Bundesrat abgelehnt (Interpellation Nr. 21.36996).

Quellen:
1 Health and health system ranking of countries worldwide in 2023 | Statista
2 Medienmitteilung | Bundesamt für Statistik (admin.ch)
3 Birth as a neuro-psycho-social event: An integrative model of maternal experiences and their relation to neurohormonal events during childbirth - PubMed (nih.gov)
4 Zwang unter der Geburt in der Schweiz | BFH
5 Continuous support for women during childbirth - PubMed (nih.gov)
6 21.3699 | Doulas als Ergänzung zu Hebammen oder Entbindungspflegern. Ein Modell für eine bessere Schwangerschaftsbetreuung | Geschäft | Das Schweizer Parlament


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Heute sind wir nicht nur bei vielen Paaren bestens bekannt und geschätzt, sondern auch Innovationsführer auf unserem Gebiet. Unser Hauptziel ist es, euch zu beraten und euch beim Wunsch, eine Familie zu gründen, zu unterstützen. Deshalb arbeiten wir jeden Tag daran, allen Frauen und Männern die Möglichkeit zu geben, neues Leben zu schaffen.

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